Riccardo Licata biografia
Riccardo Licata war ein renommierter italienischer Maler und Mosaikkünstler. Geboren 1929 in Turin, verbringt Riccardo Licata einen Teil seiner Jugend in Paris und zieht später 1935 nach Rom, wo er bis 1945 lebt. 1946, nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, zieht er mit seiner Mutter nach Venedig, einer Stadt, die in seinem Leben und seiner künstlerischen Laufbahn fundamental werden sollte. Schon in seinen ersten Jahren in Venedig zeigt Riccardo Licata großes künstlerisches Talent.
Im Jahr 1947, ermutigt von Giuseppe Mazzariol, einem der wichtigsten venezianischen Kunstkritiker jener Zeit, schreibt er sich am Liceo Artistico di Venezia ein, wo er unter der Leitung von Luciano Gasperi und Mario De Luigi studiert. Während dieser Zeit hat er die Gelegenheit, mit dem Architekten Antonio Salvatori in Kontakt zu treten, der ihn in die künstlerische Kultur der Bauhaus einführt, und mit dem Maler Romualdo Scarpa, der ihn in die Kunst des Mosaiks einweiht, eine Disziplin, die einen entscheidenden Einfluss auf seine zukünftige künstlerische Produktion haben sollte.
In den folgenden Jahren taucht Riccardo Licata tief in die venezianische Kunstszene ein und beteiligt sich aktiv an der Debatte über die Erneuerung der italienischen Kunst in der Nachkriegszeit. Er besucht die Biennale von Venedig 1948, wo er die Gelegenheit hat, die Sammlung von Peggy Guggenheim zu bewundern und die Künstler der Fronte Nuovo delle Arti kennenzulernen, wie Santomaso, Birolli, Pizzinato, Vedova, Guttuso, Turcato und Viani, die die italienische Kunst revolutionierten.
1950 schreibt er sich an der Accademia di Belle Arti in Venedig ein, wo er die Malereikurse bei Bruno Saetti besucht. Er beginnt, seine kunstwerke auszustellen, und nimmt 1952 mit einem großen Mosaik an der Biennale von Venedig teil. Im folgenden Jahr stellt er auf der Triennale in Mailand aus und bestätigt damit sein Talent und seine wachsende Bekanntheit.
Seine künstlerische Laufbahn entwickelt sich zwischen Venedig und Paris.
1956 zieht Riccardo Licata nach Paris, um als Assistent von Gino Severini am Lehrstuhl für Mosaik zu arbeiten. In dieser Stadt kommt er mit international renommierten Künstlern und Kunstkritikern wie Matta, Brauner, Huntertwasser, Lebel, Jouffroy, Tancredi und Mondino in Kontakt. Sein kunstwerk erfährt eine bemerkenswerte Entwicklung, und Riccardo Licata beginnt, seine künstlerische Sprache zu entwickeln, die durch ein Alphabet von Symbolen und grafischen Strichen gekennzeichnet ist, die er als imaginäre Buchstaben bezeichnet und die vom musikalischen Sprachgebrauch inspiriert sind.
Neben Malerei und Mosaik widmet sich Riccardo Licata auch der Grafik und schafft Drucke von großem künstlerischem Wert. Im Laufe seiner Karriere nimmt er an zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen in bedeutenden italienischen und internationalen Städten teil, wie Paris, London, São Paulo, Stockholm und New York. Seine kunstwerke sind in renommierten Sammlungen und Museen weltweit vertreten, darunter das Museo d'Arte Moderna in Venedig, Mailand, Rom, Wien und New York.
Riccardo Licata beschränkt sich nicht nur auf die künstlerische Produktion, sondern widmet sich auch der Theater- und Ballettbühnenbildgestaltung, indem er Szenen und Kostüme für kunstwerke wie "Medea" von Euripides und das Ballett "Ichspaltung" von Giuseppe Marotta entwirft.
Riccardo Licata gilt als einer der wichtigsten italienischen Künstler des 20. Jahrhunderts. Seine künstlerische Forschung durchlief verschiedene Phasen und verband Abstraktion mit einer tiefgehenden Erforschung räumlicher und zeichnerisch rhythmisch gegliederter Strukturen. Seine grafisch-maleri-sche Handschrift, inspiriert von der Musik, verlieh seinen kunstwerken eine einzigartige Identität, die sich durch den gekonnten Einsatz von Symbolen und grafischen Strichen auszeichnen. Sein Tod im Jahr 2014 stellt einen bedeutenden Verlust für die italienische und internationale Kunstszene dar, doch sein künstlerisches Erbe wird weiterhin zukünftige Generationen beeinflussen und inspirieren.