SANDRO CHIA FUNKTIONIERT

Sandro Chia, Pseudonym von Alessandro Coticchia, ist ein italienischer Maler und Bildhauer. Er wurde 1946 in Florenz geboren und ist einer der Hauptvertreter der italienischen Transavanguardia zusammen mit Francesco Clemente, Mimmo Paladino, Nicola De Maria und Enzo Cucchi. Er studierte am Istituto d'Arte und an der Accademia di Belle Arti di Firenze, wo er 1969 seinen Abschluss machte. Nach dem Studium begann er, durch ganz Europa, Indien und die Türkei zu reisen, bis er sich 1970 in Rom niederließ.
Im selben Jahr beginnt er, in Rom und Europa auszustellen, und entfernt sich allmählich von der konzeptuellen Kunst hin zu einem mehr figurativen Stil, bis er zur Transavanguardia gelangt, einer von Achille Bonito Oliva gegründeten Kunstbewegung.
1980 stellt er in der Sektion Aperto 80 auf der Biennale di Venezia zusammen mit anderen Vertretern seiner künstlerischen Strömung aus. Im selben Jahr hält er eine Einzelausstellung in New York, wohin er zieht und zwanzig Jahre bleibt, wobei er oft kurze Aufenthalte in Montalcino in der Provinz Siena einlegt. Von da an hält er Einzelausstellungen und nimmt an Gruppenausstellungen in den wichtigsten Galerien und Museen auf nationaler und internationaler Ebene teil.
Sandro Chia entwickelt eine künstlerische Sprache, die stark an die Renaissancekunst und die künstlerischen Bewegungen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erinnert. Seine Kunst, die sich von den großen Meistern der Vergangenheit wie Tizian, Masaccio, Tintoretto, Lotto, Michelangelo und den Zeitgenossen Giorgio de Chirico, Fernand Lèger, Paul Cèzanne, Francis Picabia und Marc Chagall inspirieren lässt, ist reine Bildschöpfung, die ausschließlich sich selbst reflektiert. Seine Werke zeichnen sich durch ein starkes und dynamisches malerisches Zeichen aus und sind oft von heroischen männlichen Figuren bevölkert, die mit kräftigen und leuchtenden Farben gemalt sind.
Im Jahr 2003 erwirbt der italienische Staat drei bedeutende Werke für die Dauerausstellung des Senato della Repubblica Italiana im Palazzo Madama, während im Jahr 2005 die Provincia di Roma zwei monumentale Skulpturen erwirbt, die vor ihrem Sitz in der Via IV Novembre aufgestellt sind.
Im Jahr 2011 findet eine Retrospektive im Foro Boario in Modena und im MIC, Museo della Ceramica di Faenza statt. Im Jahr 2012 folgt die Retrospektive Transavanguardia im Palazzo Reale in Mailand und 2014 beauftragt die Stadt Livorno ihn mit einer monumentalen Bronzeskulptur, die auf dem gerade restaurierten Platz aufgestellt werden soll, wo sich der Sitz des Centro di Ricerca Sant'Anna befindet.
Sandro Chia lebt heute zwischen Miami, Rom und seinem Weingut Castello Romitorio in Montalcino, wo er auch die Produktion von prestigeträchtigen Weinen überwacht.