Salvatore Fiume war ein italienischer Maler und Bildhauer. Er wurde 1915 in Comiso in der Provinz Ragusa geboren. Mit sechzehn Jahren gewann er ein Stipendium für das Regio Istituto per l’Illustrazione del Libro di Urbino, wo er die Drucktechniken erlernte: Lithografie, siedbruck, Radierung und Holzschnitt. Nach Abschluss seines Studiums zog er nach Mailand, wo er Künstler wie Dino Buzzati, Salvatore Quasimodo und Raffaele Carrieri kennenlernte und mit ihnen verkehrte.
Nach einer kurzen Erfahrung bei Olivetti als Art Director der Unternehmenszeitschrift zieht er nach Canzo in der Provinz Como, um sich ganz der Malerei zu widmen. Hier kauft und renoviert er eine riesige Seidenspinnerei aus dem 19. Jahrhundert, die heute Sitz der Fondazione Salvatore Fiume ist.
Seine erste Einzelausstellung findet 1949 in der Galleria Borromini in Mailand statt. Die Ausstellung ist ein großer Kritikererfolg, sodass Alfred H. Barr Jr., Direktor des Moma, Museum of Modern Art in New York, die Città di statue von 1947 erwirbt, die dort noch heute aufbewahrt wird. Im selben Jahr nimmt er auch an der Ausstellung Twentieth-Century Italian Art teil, die ebenfalls im MoMa stattfindet. Im folgenden Jahr wird er zur Biennale di Venezia eingeladen, wo er das Triptychon Isola di statue ausstellt, das heute Teil der Sammlung der Arte Moderna e Contemporanea dei Musei Vaticani ist.
Es beginnt eine Periode wichtiger Aufträge, darunter der des Architekten Gio Ponti von 1951 für ein riesiges Gemälde, das im Ersten-Klasse-Salon des Transatlantikliners Andrea Doria ausgestellt werden soll, der der Zeitschriften Life und Time für eine Serie von Werken, die eine imaginäre Geschichte von Manhattan und der Bucht von New York darstellen, und der von Bruno Buitoni Sr für einen Zyklus von zehn großen Gemälden zum Thema Abenteuer, Missgeschicke und Ruhm der alten Region Umbrien, aus denen das Interesse von Salvatore Fiume an der Renaissance-Malerei deutlich wird.
Zwischen 1962 und 1997 beginnt für Salvatore Fiume eine Phase von Reisen und Ausstellungen auf der ganzen Welt, die seine künstlerische Persönlichkeit erheblich bereichern.
1962 wird eine Wanderausstellung mit mehr als hundert Gemälden des Malers organisiert, die in verschiedenen deutschen Museen, darunter in den Städten Köln und Regensburg, gezeigt wird.
1973 reist Salvatore Fiume, begleitet von seinem Freund, dem Fotografen Walter Mori, nach Äthiopien in das Babile-Tal, wo er seine Inseln auf einer Gruppe von Felsen mit Schiffsfarben malt.
1974 ist es Zeit für die große Retrospektive im Palazzo Reale di Milano, anlässlich derer Salvatore Fiume eine Nachbildung aus Polystyrol in Lebensgröße eines Teils der in Äthiopien bemalten Felsen anfertigt, die fast den gesamten riesigen Sala delle Cariatidi einnimmt. Bei derselben Gelegenheit präsentiert er zum ersten Mal die afrikanische Gioconda, die heute in den Vatikanischen Museen aufbewahrt wird.
1993 besucht der Maler die Orte von Paul Gauguin in Polynesien und schenkt dem Museum Gauguin in Papeari auf Tahiti ein Gemälde als Hommage an den großen französischen Meister. Salvatore Fiume stirbt 1997 in Mailand.