Piero Gilardi war ein italienischer Künstler, geboren 1942 in Turin.
1963 debütiert er mit der neodadaistischen Ausstellung Macchine per il futuro in der Galleria L'Immagine di Torino. Zwei Jahre später schafft er die Tappeti-Natura, Werke aus Polyurethanschaum, durch die der Künstler einen immer künstlicheren und von der Natur immer weiter entfernten Lebensstil anprangern will, der für die zeitgenössische Gesellschaft typisch ist. Ab 1968 unterbricht Piero Gilardi die künstlerische Produktion, um sich der politischen Tätigkeit zu widmen, unterstützt jedoch weiterhin die künstlerischen Bewegungen der kollektiven und spontanen Kreativität.
Seit 1981 kehrt er zur künstlerischen Produktion zurück und erzählt seinen künstlerisch-ideologischen Werdegang in einem Text mit dem Titel Dall'arte alla vita, dalla vita all'arte, der 1981 veröffentlicht wurde. Im Jahr 2000 folgt Not for sale bei Mazzotta Editore.
Ab 1985 beginnt eine künstlerische Forschung über neue Technologien durch die Ausarbeitung des Progetto IXIANA, das im Parc de la Villette in Paris vorgestellt wurde und einen Technologiepark vorwegnimmt, in dem das Publikum digitale Technologien im künstlerischen Sinne erleben kann.
Seit 2002 arbeitet Piero Gilardi am Projekt des PAV – Parco Arte Vivente, das 2008 in Turin eröffnet wird. 2013 realisiert er dort die Ausstellung Piero Gilardi Recent works 2008-2013, die, wie der Titel selbst betont, die seit der Entstehung des PAV vom Turiner Künstler geschaffenen Werke sammelt. Die Ausstellung möchte die Person Piero Gilardi als Mann in der Welt durch all seine in den letzten fünf Jahren geschaffenen künstlerischen Erfahrungen untersuchen, die größtenteils der Dialektik Natur/Kultur zuzuordnen sind. Unter den ausgestellten Werken befindet sich die Serie von Zeichnungen, Kreide, Stift und Tusche auf Papier, L’osservazione del reale, die zwischen 2011 und 2012 entstanden sind und Naturansichten in der Landschaft der Turiner Umgebung wiedergeben, die dem Künstler sehr lieb und bekannt sind. Piero Gilardi stirbt 2023 in seiner Geburtsstadt.
Arte Povera