GIUSEPPE AJMONE


Giuseppe Ajmone pittore

Giuseppe Ajmone, einer der bedeutendsten Künstler der italienischen Malerei des 20. Jahrhunderts, wird am 17. Februar 1923 in Carpignano Sesia, einer kleinen Gemeinde in der Provinz Novara, geboren. Seine künstlerische und persönliche Ausbildung ist geprägt von Erfahrungen, die ihn zu einem Bezugspunkt in der italienischen Kunstszene werden lassen. Ajmone verstand es von Anfang an, eine tiefe ästhetische Sensibilität mit einer persönlichen Sichtweise auf die Kunst zu verbinden.
Schon in jungen Jahren zeigt Giuseppe Ajmone eine natürliche Neigung zur Kunst. Seine erste Ausbildungserfahrung macht er im Atelier des Bildhauers Riccardo Mella, der ihn in Zeichnung und Modellierung einführt. Diese Zeit markiert einen ersten Wendepunkt für Ajmone, der die Bedeutung von Technik und Strenge in der kreativen Arbeit versteht. 1941, nach dem tragischen Verlust seines Vaters, schreibt sich Ajmone an der Accademia di Belle Arti di Brera ein, wo er die Kurse von Achille Funi und Carlo Carrà besucht.

Diese beiden Meister werden eine grundlegende Rolle in der Ausbildung der malerischen Sprache von Giuseppe Ajmone spielen. Funi vermittelt ihm den italienischen Klassizismus, während Carrà ihn in die visuelle Kultur des Futurismus und der Metaphysik einführt.
Während der Braidense-Periode knüpft der Künstler Ajmone bedeutende Freundschaften mit anderen jungen aufstrebenden Künstlern wie Bruno Cassinari, Ennio Morlotti und Cesare Peverelli. Diese Beziehungen fördern einen Ideenaustausch und eine kulturelle Aufbruchsstimmung, die das Mailand jener Zeit prägt, mit Brera als Zentrum der künstlerischen Aktivitäten. In diesem Kontext entwickelt Giuseppe Ajmone eine Malerei, die zunächst dem picassoschen Postkubismus nahe steht, wie man in Werken wie "Porträt einer alten Frau" von 1944 beobachten kann, wo die dramatische Atmosphäre des Krieges mit einer reifen und persönlichen Sprache erzählt wird.
1946 gehört Giuseppe Ajmone zu den Unterzeichnern des Manifesto del Realismo, auch bekannt als "Oltre Guernica", das in der Zeitschrift Numero veröffentlicht wurde. Dieses Manifest, das zusammen mit Bergolli, Morlotti, Dova und anderen unterzeichnet wurde, stellt einen entscheidenden Moment für Ajmone dar, der beginnt, sich innerhalb der italienischen Kunstszene als ein Maler zu definieren, der sich der Theoretisierung einer aktuellen Form des Realismus widmet. Parallel dazu beginnt Ajmone eine Zusammenarbeit mit dem Verlag Einaudi als Gestalter des grafischen Erscheinungsbildes der Bücher und schlägt die Beteiligung zeitgenössischer Künstler für die Buchumschläge vor. Diese Arbeit ermöglicht es dem Künstler, mit herausragenden Intellektuellen wie Cesare Pavese, Italo Calvino und Natalia Ginzburg in Kontakt zu treten.
Die fünfziger Jahre markieren für Giuseppe Ajmone eine Phase des Wachstums und der Konsolidierung. 1951 gewinnt er den prestigeträchtigen "Premio Senatore Borletti" für die junge italienische Malerei, eine Auszeichnung, die ihn zu einem der Protagonisten der italienischen Nachkriegskunst erhebt. Ajmone nimmt an der Biennale di Venezia in den Jahren 1948, 1950 und 1952 teil und festigt seine internationale Präsenz mit Ausstellungen bei der Biennale von São Paulo und der Biennale von Tokio. In diesen Jahren entwickelt Ajmone eine malerische Sprache, die den Postkubismus überwindet und sich einer lyrischeren und persönlicheren Sichtweise der Realität nähert.
Die Malerei von Giuseppe Ajmone zeichnet sich durch eine besondere chromatische Sensibilität aus, mit französischen Einflüssen, insbesondere von Braque und Matisse. Kunstwerk wie Frutta von 1954 zeigen diese Synthese, bei der die Farbe eine vorherrschende Rolle einnimmt und der Realismus sich mit einer poetischen Dimension verbindet. Ajmone erforscht auch die Themen der Natur und der Landschaft, inspiriert vom umschlossenen Garten seines Mailänder Ateliers. Diese Erfahrung übersetzt sich in Leinwände, auf denen Licht und Farbe intensiv miteinander kommunizieren, wie im berühmten Zyklus, der den hortus conclusus der fünfziger Jahre gewidmet ist.
In den sechziger Jahren entwickelt sich Ajmone künstlerisch weiter. 1962 wird er zur Biennale von Venedig eingeladen, wo er in einem persönlichen Raum neuere Werke ausstellt und damit eine ständige Suche und eine ausgeprägte Fähigkeit zur Erneuerung demonstriert. Zu den repräsentativsten Werken dieser Zeit gehört Il grande fiume, ein Gemälde von außergewöhnlicher Ausdruckskraft, in dem die Landschaft ihre realistischen Merkmale verliert, um zu reiner Emotion und Licht zu werden. Ajmone behält stets eine Verbindung zur Realität, aber seine Malerei transzendiert die objektive Darstellung, um eine lyrische und spirituelle Dimension zu erreichen. Die siebziger und achtziger Jahre sehen Giuseppe Ajmone an zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen teilnehmen, sowohl in Italien als auch im Ausland. In diesen Jahrzehnten widmet sich Ajmone intensiv dem Thema der Akte und schafft Werke von außergewöhnlicher Schönheit und Intensität. 1982 stellt er in der Permanente di Milano die Serie der "grandi nudi annegati" aus, inspiriert von einem tragischen Vorfall in Romagnano Sesia. Diese Werke zeigen Giuseppe Ajmones Fähigkeit, menschliches Leid in Kunst zu verwandeln und die tragische Dimension des Lebens mit Sensibilität und Tiefe zu erforschen.
Ajmone setzt seine Tätigkeit bis in die 2000er Jahre fort und nimmt an wichtigen anthologischen und kollektiven Ausstellungen teil. Im Jahr 2000 stellt er in der Galleria Montrasio in Monza und in der Permanente in Mailand in der Gruppenausstellung Miracoli a Milano aus. Die letzte große Einzelausstellung von Giuseppe Ajmone findet 2004 in der Galleria Montrasio Arte in Mailand statt und markiert den Abschluss einer langen und außergewöhnlichen Karriere. Ajmone stirbt am 8. April 2005 in Romagnano Sesia und hinterlässt ein künstlerisches Erbe von unschätzbarem Wert.
Giuseppe Ajmone hat mit Konsequenz und Sensibilität das gesamte 20. Jahrhundert durchquert und einen unauslöschlichen Eindruck in der zeitgenössischen italienischen Malerei hinterlassen. Sein kunstwerk ist geprägt von einer tiefen Suche nach Licht und Farbe, verbunden mit einem lyrischen Realismus, der jedes Gemälde zu einem Fragment visueller Poesie macht. Ajmone verstand es, Tradition und Innovation zu vereinen, indem er neue Ausdrucksformen erprobte, ohne jemals seine eigene Identität zu verlieren.

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