Paolo Scheggi Biografie

Paolo Scheggi, geboren in Settignano, Florenz, im Jahr 1940, war ein italienischer Künstler und einer der repräsentativsten der neoavantgarde Italiens in den sechziger Jahren. Sein kurzes, aber intensives künstlerisches Forscherleben führte ihn dazu, vielfältige Ausdrucksformen zu erkunden, wodurch er zu einem echten Innovator der damaligen Kunstszene wurde. >Nach einem Studienaufenthalt in London zog er 1961 nach Mailand, einer Stadt, die eine entscheidende Rolle in der Entwicklung seiner künstlerischen Laufbahn spielen sollte. Hier hatte er die Gelegenheit, mit den bekanntesten Künstlern der Zeit in Kontakt zu treten und wurde sofort von Lucio Fontana bemerkt, der von da an seine Forschung mit Interesse verfolgte.
Paolo Scheggis erste Arbeiten bestehen aus zusammengesetzten Blechen und materiellen Collagen, doch bald entwickelt sich sein Stil hin zu den berühmten Intersuperfici. Diese Werke, monochrom und aus drei übereinandergelegten Leinwänden mit elliptischen oder kreisförmigen Öffnungen, bilden die Grundlage einer vielseitigen künstlerischen Forschung, die verschiedene Bereiche wie Malerei, Architektur, Mode, Design, Poesie und Theater umfasst.
Das Talent des Künstlers wurde schnell international anerkannt, und 1964 wurde er zur Ausstellung "44 Protagonisten der strukturierten Visualität" eingeladen, kuratiert von Carlo Belloli in der Galleria Lorenzelli in Mailand. 1965 ordnete ihn Gillo Dorfles der Strömung der Objektmalerei zu, und seine Arbeit wurde Teil der Bewegung Nove Tendencjie, in engem Kontakt mit den Gruppen Nul und Zero.
Paolo Scheggis Erfolg festigte sich weiter 1966, als er an der XXXIII Biennale von Venedig teilnahm und bei der Ausstellung "Weiss auf Weiss" in der Kunsthalle Bern, kuratiert von Harald Szeemann, vertreten war.
1967 vertrat er Italien auf der V Biennale des Jeunes Artistes in Paris und nahm an wichtigen internationalen Ausstellungen teil wie "Der Raum des Bildes" im Palazzo Trinci in Foligno und der Exposition International des Beaux Arts de Montreal. Seine künstlerische Forschung öffnete sich 1964 der architektonischen Experimentation, als er mit dem Studio Nizzoli Associati als "plastischer Operator" zusammenarbeitete und die neue Schneiderei von Germana Marucelli in Mailand entwarf, wobei er eine "lebenswerte Erfahrung der plastischen Integration in die Architektur" schuf. Im Januar 1967 stellte er erstmals die Intercamera plastica in der Galleria del Naviglio in Mailand aus, was eine Wende in seiner Karriere markierte. Von diesem Moment an erweiterte sich Paolo Scheggis Forschung auf die Theaterwelt und den urbanen Raum und überschritt die traditionellen Grenzen der Kunstgalerie. Seine Performances wie der Trauermarsch und die Aktion Oplà Stick, die 1969 in Mailand, Zagreb und Florenz stattfanden, sind bedeutende Beispiele dieser neuen Phase seiner künstlerischen Produktion.
1970 und 1971 begann Paolo Scheggi eine künstlerische Untersuchung mit mythisch-politischem Ansatz, vertiefte die Beziehungen zu religiösen, anthropologischen und symbolischen Formen der Kunst. Er nahm an Ausstellungen wie "Amore mio" und "Vitalità del negativo" 1970 teil und zeigte sein ständiges Engagement, neue Ausdrucksformen zu suchen. Seine Karriere wurde tragisch 1971 in Rom beendet, als er starb. Sein künstlerisches Erbe beeinflusst weiterhin nachfolgende Generationen, und ein Jahr nach seinem Tod wurden Werke wie Tomba della Geometria und 6profetiper6geometrie auf der XXXVI Biennale von Venedig ausgestellt. Die Figur Paolo Scheggis wurde als Beispiel für die Integration der Künste und als Vorreiter der Performance Art anerkannt, indem er die Konzepte von Interaktion und aktivem Publikumseinbezug vorwegnahm, die die zeitgenössische Kunst prägen sollten. Seine Forschung inspiriert weiterhin heutige Künstler und zeigt, dass sein kurzes künstlerisches Leben einen nachhaltigen Einfluss auf die italienische und internationale Kunst hatte.