Mario Schifano Biografie

- MARIO SCHIFANO KÜNSTLER

 

Mario Schifano, geboren in Homs, einer Stadt im italienischen Libyen, im Jahr 1934 und verstorben in Rom im Jahr 1998, war ein italienischer Künstler von großer Bedeutung auf nationaler und internationaler Ebene in den sechziger Jahren.

Maler, Regisseur und Musiker, etablierte er sich als vielseitige, rebellische und überschwängliche Persönlichkeit, oft verbunden mit der Bewegung der italienischen Pop Art und europäischen Pop Art zusammen mit anderen bedeutenden Künstlern wie Franco Angeli und Tano Festa. Seine Persönlichkeit ist geprägt von einem mondänen Leben und dem langjährigen Drogenkonsum, Faktoren, die ihm den Spitznamen "verfluchter Künstler" einbrachten.

Nach seiner Rückkehr aus Libyen ließ sich Mario Schifano in Rom nieder, wo er durch die Erfahrung seines Vaters, Restaurator im Etruskermuseum der Villa Giulia, zur Kunst fand. Anfangs vom Informel beeinflusst, entwickelte sich sein Stil zu einer monochromen Malerei, die durch das Aufbringen von Papieren und Buchstaben auf die gesamte Leinwandoberfläche gekennzeichnet ist. Diese Phase ist geprägt von der Etablierung des Künstlers in der Kunstszene und dem Gewinn prestigeträchtiger Preise wie dem Premio Lissone im Jahr 1961.

Der Kontakt mit der amerikanischen Pop Art während einer Reise in die Vereinigten Staaten führte ihn dazu, neue Themen und Stile zu erforschen, und nach seiner Rückkehr nach Italien gründete er die Band "Le Stelle di Mario Schifano", tauchte in die Musikwelt ein und knüpfte Kontakte zu den Rolling Stones. Seine Kunst ist auch von der Massenkommunikationskultur inspiriert, indem er Logos und Werbemarken als Motive seiner Werke verwendet. Symbolisch dafür sind die Serien "Le Propagande", in denen er Logos berühmter Marken wie Coca-Cola und Esso reproduziert und so die Popularität alltäglicher Bilder hervorhebt.

Die siebziger und achtziger Jahre sind geprägt von einer Phase der Experimentierfreude und des Interesses an Multimedialität. Mario Schifano widmete sich der Fotografie und nutzte den Computer, um Werke zu schaffen, die er dann auf emulsionierte Leinwände übertrug, die er als "computerisierte Leinwände" bezeichnete. Diese Leidenschaft für technologische Innovation führte ihn dazu, die siedbruck zu verwenden, um Serienwerke zu produzieren, im Einklang mit dem Ideal der Reproduzierbarkeit von Kunst, das typisch für die Pop Art ist. Zu den bekanntesten Werken dieser Zeit gehören die "Paesaggi TV", in denen Mario Schifano Standbilder von Fernsehszenen mit psychedelischen Farben über Schwarzweiß legt und so den Kontrast zwischen Realität und medialem Bild betont. Diese Serie zeugt von seinem Interesse an Medien und Fernsehen, die Inspirationsquelle für seine Werke sind.

Trotz seines künstlerischen Erfolgs ist das Leben des Künstlers von Problemen mit Drogenabhängigkeit geprägt, die ihn zu wiederholten Verurteilungen und Aufenthalten im Gefängnis und in Entzugskliniken führten. Erst 1997 erhielt er dank des Eingreifens seines Anwalts Attilio Maccarrone die gerichtliche Wiedereingliederung wegen Besitzes von Drogen zum Eigengebrauch.

Der Tod von Mario Schifano, der im Alter von 63 Jahren an einem Herzinfarkt starb, beendete eine außerordentlich produktive und vielseitige künstlerische Karriere. Sein Beitrag zur italienischen und internationalen Kunstszene wird durch zahlreiche Werke belegt, die in den wichtigsten italienischen Museen ausgestellt sind, und die nach ihm benannte Stiftung widmet sich der Erhaltung und dem Schutz seines umfangreichen künstlerischen Erbes. Mario Schifano, mit seinem exzentrischen Charakter und seinem provokativen Geist, bleibt eine ikonische Figur der zeitgenössischen Kunst, ein "Puma-Maler" mit einem einzigartigen und unverwechselbaren Stil, der einen bleibenden Eindruck in der weltweiten Kunstlandschaft hinterlassen hat. Sein Drang zu experimentieren und seine Fähigkeit, kulturelle Trends vorauszusehen, verbunden mit seiner Leidenschaft für das mondäne Leben und Multimedialität, machen ihn auch heute noch zu einem Künstler von großer Aktualität und Bedeutung.