Grazia Varisco Biografie

Grazia Varisco, geboren in Mailand am 5. Oktober 1937, ist eine bedeutende italienische Künstlerin im Bereich der kinetischen und programmierten kunstwerk. Ihre künstlerische Ausbildung begann an der Accademia di Belle Arti di Brera, wo sie von 1956 bis 1960 unter der Leitung von Achille Funi studierte. In dieser Zeit tauchte sie tief in die Forschungen der programmierten kunstwerk ein, einer Bewegung, die von Bruno Munari definiert wurde.
Ihr künstlerischer Weg nimmt Anfang der 60er Jahre eine entscheidende Wendung, als sie zusammen mit Giovanni Anceschi, Davide Boriani, Gianni Colombo und Gabriele Devecchi die Gruppe T in Mailand gründet. Diese Gruppe wird zu einem Bezugspunkt im Bereich der kinetischen und programmierten künstlerischen Forschungen. Ihr Manifest symbolisiert eine Sichtweise der Realität im ständigen Wandel, ein Prinzip, das den gesamten künstlerischen Weg von Grazia Varisco prägt.
Grazia Varisco und die Gruppe T machen mit ihren Ausstellungen "Miriorama" auf sich aufmerksam und nehmen aktiv an den Ausstellungen der Programmierten Kunst teil, die von Bruno Munari organisiert werden. Die Einführung dieser Ausstellungen wird von Persönlichkeiten wie Umberto Eco gestaltet. Seit 1963 beginnt Grazia Varisco sowohl in Italien als auch im Ausland auszustellen und nimmt an wichtigen Veranstaltungen der internationalen Bewegung Nouvelle Tendance teil.
Nach dem Abschluss der Erfahrung mit der Gruppe T setzt sie ihre künstlerische Forschung unabhängig fort. In der Zwischenzeit arbeitet sie von 1961 bis 1967 mit dem Entwicklungsbüro der Rinascente in Mailand als Grafikdesignerin und Beraterin für verschiedene Einrichtungen zusammen, darunter die Zeitschrift "Abitare", Kartell und den Internationalen Mailänder Plan.
Ein bedeutender Moment in ihrer Karriere ereignet sich Ende der 60er Jahre, als sie ein Jahr in den Vereinigten Staaten, in Ohio, verbringt. Dort bereichert ihr Treffen mit Künstlern und Dozenten der Departments of Fine Arts ihre Ausbildung erheblich und trägt zum internationalen Erfolg ihrer kunstwerke bei.
Die kunstwerke von Grazia Varisco sind bekannt für ihr Gleichgewicht und ihre visuelle Harmonie, geprägt von geometrischen Linien und einer strengen Ausführungspräzision. Ihre Kunst zeichnet sich durch Interaktivität und die Aufforderung an den Betrachter aus, aktiv teilzunehmen. Viele ihrer Arbeiten enthalten bewegliche Teile oder Elemente, die sich je nach Beobachtung und Bewegung des Betrachters verändern und so einen Dialog zwischen kunstwerk, Umgebung und Beobachter schaffen.
Grazia Varisco hat an zahlreichen bedeutenden Kunstevents teilgenommen, wie der Biennale von Venedig, der Quadriennale von Rom, der Trigon in Graz, der Ausstellung "Arte italiana 60/82" in der Hayward Gallery in London und vielen weiteren internationalen Ausstellungen. 2007 wurde sie mit dem Preis der Accademia Nazionale di San Luca ausgezeichnet und 2018 erhielt sie den Premio Antonio Feltrinelli.
Ihre kunstwerke sind in Museen und renommierten Sammlungen auf der ganzen Welt ausgestellt, darunter die Collezione Farnesina, die Galleria Nazionale d’Arte Moderna in Rom, das MAMbo in Bologna, das Museum of Modern Art in New York und das Centre Georges Pompidou in Paris.