Alberto Biasi Biografie
- ALBERTO BIASI KÜNSTLER

Alberto Biasi ist ein italienischer Künstler und einer der Hauptvertreter der kinetischen Kunst sowie einer der Gründer der historischen Gruppo N.
Er wurde 1937 in Padua geboren. Als Waisenkind seiner Mutter verbringt er den Großteil seiner Kindheit bei seiner Großmutter väterlicherseits in Carrara San Giorgio in der Provinz Padua. Nach dem Krieg kehrt er in seine Heimatstadt zurück, wo er das klassische Gymnasium besucht und sich anschließend an der Fakultät für Architektur in Venedig einschreibt, zunächst und später am Höheren Kurs für Industriedesign. Nach Abschluss seines Studiums erhält er 1958 den Lehrstuhl für Werbegrafik am Berufsinstitut Padua.
1959 nimmt Alberto Biasi an verschiedenen künstlerischen Jugendveranstaltungen teil und gründet mit einigen Architekturstudenten seines Jahrgangs die Gruppo Enne-A. 1960 stellt er zusammen mit Enrico Castellani, Piero Manzoni, Agostino Bonalumi und anderen europäischen Künstlern in der Galleria Azimut in Mailand aus.
1961 tritt der Künstler der Bewegung „Nuove tendenze“ bei und 1962 stellt er als Gruppo N zusammen mit Bruno Munari, Enzo Mari und der Mailänder Gruppo T in der ersten Ausstellung der Programmierten Kunst im Olivetti-Geschäft in Mailand aus.
In dieser Zeit entstehen die Trame, die die ersten Experimente des Künstlers darstellen und aus Überlagerungen von Materialien derselben Art bestehen, wie Baumwollgaze, Metallnetze und gelochtes Papier, die gestapelt und schrittweise gedreht werden, um variable und progressive Konstellationen zu schaffen.
Auf die Trame-Serie folgt bald die der optisch-dynamischen Reliefs, lineare und leuchtende Konfigurationen, die auf zwei verschiedenen Ebenen mit wenigen Zentimetern Abstand zueinander angeordnet sind, sowie die Torsionen und Umgebungen wie die Light prisms.
Nach der Erfahrung mit der Gruppo N setzt Alberto Biasi seine Untersuchung der Interaktion zwischen Betrachter und kunstwerk fort. In den siebziger Jahren entwickelt er die Politipi, die durch die Überlagerung mehrerer Ebenen und das vielfache Verflechten von Leisten gekennzeichnet sind und so auf die dritte Dimension anspielen. Ende der neunziger Jahre entstehen die Assemblagen, die figürliche Erinnerungen darstellen, meist begleitet von witzigen und überraschenden Titeln.
Im Verlauf seiner sechzigjährigen Karriere hat Alberto Biasi an vielen internationalen Ausstellungen teilgenommen, und seine kunstwerke sind Teil renommierter öffentlicher und privater Sammlungen in Italien und im Ausland.